Die Vorteile der 24 Stunden Pflege

Wie Sie die Pflege Ihres Angehörigen organisieren, sollte sorgfältig bedacht entschieden werden. Alle Betreuungsmodelle bieten situationsabhängig sowohl Vor- als auch Nachteile, so ist das auch bei der 24 Stunden Betreuung.

In der persönlichen und fürsorglichen Versorgung innerhalb des vertrauten Umfelds liegt der große Vorteil der 24 Stunden Pflege. Aufgrund dessen, dass eine 24 Stunden Pflegekraft nur ein oder höchstens zwei Senioren betreut, hat sie wesentlich mehr Zeit sich um die pflegebedürftige Person und ihre Bedürfnisse zu kümmern. Durch das Zusammenleben kennt die Pflegekraft ihre Patienten um einiges besser und kann sich deutlich individueller auf die Bedürfnisse jedes Pflegebedürftigen einstellen.

Vor allem für Menschen mit einer Demenzerkrankung hat die 24 Stunden Betreuung zu Hause enorme Vorteile. Allein die Tatsache, dass die Umgewöhnung und Unruhe bei einem Umzug in eine stationäre Pflege wegfallen, ist von großer Bedeutung. Auch bei unerwarteten Pflegefällen hat die 24 Stunden Pflege zu Hause klare Vorteile, denn die Pflege daheim lässt sich in aller Regel in ein paar Tagen organisieren. Die Auswahl eines geeigneten Seniorenheimes hingegen ist zumeist mit einer längeren Suche einhergehend.

Allerdings gibt es neben den vielen Vorteilen der 24 Stunden Betreuung auch Nachteile und Voraussetzungen, die für eine Pflege zu Hause erfüllt werden müssen. Erst einmal sollten Sie prüfen, ob ein passendes Zimmer im Haus oder der Wohnung vorhanden und verfügbar ist. Grundsätzlich ist zwar ein Bett und ein Schreibtisch für die Unterbringung völlig ausreichend, doch einige Betreuungskräfte haben den zusätzlichen Wunsch eines Internetanschlusses im zu betreuenden Haushalt.

Ebenso kann es nötig sein, dass der Wohnraum senioren- oder behindertengerecht umzugestalten. Insbesondere für die häusliche Pflege ist hier vor allem eine Notrufmöglichkeit, wie zum Beispiel ein Hausnotruf oder ein Babyfon, sehr vorteilhaft. Im Regelfall übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten dazu.

Im Vergleich zur stationären Pflege hat die 24 Stunden Pflege zu Hause jedoch einen Nachteil, wenn es um medizinische Leistungen geht. Einer Pflegekraft aus Polen und anderen Teilen Osteuropas ist es in Deutschland nicht erlaubt, ohne weiteres medizinische Leistungen vorzunehmen. In diesem Fall muss ein ambulanter Pflegedienst dazu geholt werden.

Die Vorteile der 24 Stunden Pflege zu Hause im Überblick

Erhalt des Zuhauses

Bedingt durch Alter oder Krankheit wird es mit der Zeit schwieriger den Alltag zu meistern und viele Betroffene fürchten sich vor dem Umzug in ein Pflegeheim. Die Vorstellung, das gewohnte und geliebte Zuhause aufzugeben, belastet sehr stark. Hier bietet die 24 Stunden Betreuung zu Hause eine gute Alternative, da sie im Zuhause des Pflegebedürftigen stattfindet und dafür sorgt, dass dies auch möglichst lange so bleibt.

Erhalt der Gewohnheiten

Der Umzug in ein Pflegeheim heißt nicht nur Aufgeben des eigenen Zuhauses, sondern auch den Verlust von Gewohnheiten, Tätigkeiten und Tagesabläufen, die Vertrautheit und Sicherheit darstellen. Emotional und kognitiv wirkt dies auf Betroffene häufig destabilisierend. Durch die 24 Stunden Pflege kann diese Belastung vermieden werden.

Erhalt der Selbstbestimmung

Ein Umzug ins Pflegeheim geht einher mit der Anpassung an einen vollkommen fremden Tagesplan sowie das Aufgeben vieler Alltagstätigkeiten. Mit einer 24 Stunden Pflege lassen sich Selbstständigkeit und Selbstbestimmung so weit wie möglich und so lange wie möglich erhalten. Die zu pflegende Person wird weiterhin gefordert und gefördert, was auf längere Sicht mehr Lebensqualität bedeutet.

Individuelle Einzelbetreuung

Eine intensive und individuelle Betreuung wie in der 24 Stunden Pflege ist in einer Pflegeeinrichtung schlichtweg nicht möglich. Eine feste Pflegekraft wird zum Haushaltsmitglied und schafft eine einzigartige Betreuungssituation.

Lebensfreude und Gesellschaft

Zwischen dem Pflegebedürftigen und seiner Pflegekraft entsteht häufig ein freundschaftliches Verhältnis. Vor allem alleinlebende Menschen haben Freude an Gesellschaft, die auch hilfreich ist, negative psychische Folgen der Einsamkeit im Alter zu vermeiden. Die Betreuungskraft kann zudem bei Ausflügen helfen sowie Treffen mit Verwandten und Freunden arrangieren. Das Zusammenleben in der häuslichen Gemeinschaft trägt so zu mehr Lebensfreude und Gesellschaft bei.